Die Sprachentwicklung von Kindern
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Die menschliche Sprachentwicklung

Früher haben die Menschen ganz anders geredet als heute. Alles war viel primitiver und einfacher. Deutsch stammt vom Indogermanischen ab. Noch im Mittelalter wurde Mittelhochdeutsch geredet. Es gab den Minnegesang, zum Beispiel von Walter von der Vogelweide. Es gab zwei Lautverschiebungen. Im Laufe der Zeit wurde die Sprache immer komplexer und vielfältiger. Nach Mittelhochdeutsch kam Althochdeutsch. Damals waren die Buchstaben auch noch anders, unsere Großeltern haben noch so geschrieben. Vor einigen Jahren kam die neue Rechtschreibung. Eine Eselsbrücke ist: dass statt daß. Jetzt werden viele Anglizismen verwendet, was vor allem älteren Leuten manchmal sauer aufstößt, die jüngeren finden es toll und haben teils ihre eigene Jugendsprache. Jährlich wird das Jugendwort des Jahres gewählt. Auch Slangs spielen eine Rolle. Während in den 50er, 60er und 70er Jahren deutlich höflicher und zurückhaltender formuliert wurde, ist die Sprache nun teils verroht, viel sexistischer und schimpfwortlastiger, zum Beispiel Hass-Speech im Netz. Es entstanden Wörter wie "Idiot", "BDSM paddle, "vögeln" oder "Arschloch".Umgangssprache ist halt deutlich anders als Schriftdeutsch.

Ferdinand de Saussure versteht unter le langage die menschliche Rede überhaupt. Von diesem Gesamtbegriff der Sprache ausgehend unterscheidet er zwischen la parole und la langue, zwischen Sprechen und Sprache: Sprechen ist ein Akt. Wird ein Laut zum Zweck der Kundgabe von Gefühltem oder Gedachtem hervorgebracht und von einem anderen Zeichen wahrgenommen und wird diese Äußerung wiederum zur Übermittlung nachgemacht, ist Sprache da. In diesem "Ebensomachen" ist eine erste Norm beschlossen. Sprechen ist ein individueller Vollzug, Sprache ein überpersönliches Gebilde, ein System von Mitteilungs- und Erkennungszeichen.

Dieses System entfaltet sich in der Zeit: Sprachliche Erscheinungen können einmal auf der Ebene des zeitlichen Nebeneinander, der Synchronie, zum anderen auf der des zeitlichen Nacheinander, der Diachronie, beschrieben werden. Sprachgeschichtliche Veränderungen werden als Übergänge von einem Zustand auf der Ebene der Synchronie zu einem anderen dargestellt.

N.S. Trubetzkoy, Hauptvertreter des Prager Strukturalismus, nimmt die Unterscheidung von parole und langue auf und begründet die Disziplin der Phonologie in Abgrenzung von der Phonetik. Diese hat zum Gegenstand den Sprechakt und ist im Kern den Naturwissenschaften zuzurechnen, jene beschäftigt sich als geisteswissenschaftliche System- und Funktionswissenschaft mit dem Sprachgebilde.

Die Phonologie basiert auf der distinktiven Opposition der Sprachlaute: Damit Schalleindrücke als Zeichen verschiedener Bedeutung aufgefasst werden können, müssen sie unterscheidbar sein. Phonem heißt die kleinste phonologische Einheit.


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